Gesundheitspsychologie: Fachinhalte:
Maßnahmen für die Gesundheitsförderung

Stresbewältigung
(Autor: Wolf-Ulrich Scholz)

Psychologisch fundierte Streßbewältigung umfaßt sowohl Maßnahmen, um Streß besser zu umgehen, als auch Maßnahmen, um besser mit Streß umzugehen. Beide Arten von Streßbewältigung greifen ineinander und überlappen miteinander. So helfen z.B. Problemlösetechniken einerseits, Belastungssituationen zu vermeiden, andererseits aber auch, unter Belastung aufgetretenen Streß und seine Folgen zu beseitigen. Auch Entspannungstechniken erhöhen nicht nur die Fähigkeit, belastende Situationen streßfreier zu erleben, sondern andererseits auch die Fähigkeit, aufgetretenen Streß effizienter wieder abzubauen. Problemlösetechniken und Entspannungsverfahren gehören daher meist ebenso zu systematischen Streßbewältigungsprogrammen wie Techniken zur Einstellungs- und Verhaltensänderung, insbesondere zur Veränderung des inneren Dialogs. Erste-Hilfe-Techniken für akute Streßsituationen, Zeitmanagement-Techniken, Maßnahmen zur Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen und zur Erhöhung der Widerstandskraft gegen Streß durch Bewegung, befriedigende Freizeitaktivitäten, gesundes Essen, Trinken und Schlafen sind oft weitere Bestandteile solcher Programme.

Es gibt seit Jahren erprobte allgemeine Streßbewältigungsprogramme - wie z.B. „Gelassen und sicher im Streß" (G. Kaluza), „Der erfolgreiche Umgang mit täglichen Belastungen" (A. Kessler), „Aktive Entspannung und Streßbe-wältigung" (A. Wagner-Link), das Rational-emotive Gruppentraining gegen Streß (Th. Schelp u.a.) und Streßimpfungstrainings (D. Meichenbaum). Weiterhin werden von Psychologen auch Programme auf die speziellen Bedürfnisse bestimmter Personengruppen zugeschnitten, wie z.B. die Empfehlungen „Umgang mit Streß und besonderen Belastungen" (M. Bernard & G. Reisewitz) vom Psychologischen Dienst der Deutschen Bahn AG.

Darüber hinaus bieten Psychologen auch für Einzelpersonen, Interaktionsgruppen (Arbeitsteams, Familien, Projektgruppen, usw.) und Organisationen Beratungsformen und zusammen mit den Betroffenen bzw. Verantwortlichen entwickelte Trainingskonzeptionen zur Streßbewältigung an, die noch stärker auf die individuellen oder situationsspezifischen Streßgegebenheiten eingehen.

Literatur

BERNARD, M. & REISEWITZ, G. (1995): Umgang mit Streß und besonderen Belastungen. Frankfurt/Main: Deutsche Bahn AG, Psychologischer Dienst, ZPES, Karlstr. 4-6, 60329 Frankfurt/Main.

KALUZA, G. & BASLER, H.-D. (1991). Gelassen und sicher im Streß - ein Trainingsprogramm zur Verbesserung des Umgangs mit alltäglichen Belastungen. Berlin: Springer.

KESSLER, A. (1989). Der erfolgreiche Umgang mit täglichen Belastungen - Streßbewältigungsprogramm A. München: Röttger

MEICHENBAUM, D. (1991): Intervention bei Streß. Bern: Huber.

SCHELP, T.; MALUCK, D.; GRAVEMEIER, R. & MENSLING, V. (1990): Rational-Emotive Therapie als gruppenntrianing gegen Streß. Bern: Huber.

WAGNER-LINK, A. (1993). Aktive Entspannung und Streßbewältigung. Ehlingen: expert
 
 

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