Selbstvertrauen und Selbsthilfe - Quellen von Gesundheit
(Autor: Maximilian Rieländer)
Wer eine Haltung des Selbstvertrauens übt/pflegt, kann seine
Gesundheit besser fördern/erhalten. (Gesundheitspsychologisch ist
erwiesen: Eine 'Selbstwirksamkeitserwartung' im Sinne von "ich schaffe
das schon" ist ein zentraler Gesundheitsfaktor.) Wer seine Gesundheit fördern/erhalten
will, braucht aktive Selbsthilfe für die Gesundheit durch gesunde
Handlungsgewohnheiten. (Wesentliche Elemente der Verhaltenstherapie sind
'Selbstmanagement', 'Selbstkontrolle' und Stabilisierung positiven Verhaltens.)
Selbstvertrauen läßt sich pflegen und fördern durch:
a) bewußtes Erleben des Wohlfühlens und angenehmer Körperempfindungen
im 'Hier und Jetzt',
b) lebhafte Erinnerungen an erlebte positive Zuwendungen,
c) lebhafte Erinnerungen an selbst bewirkte positive Erlebnisse, z.B.
Leistungen und Erfolge, meditative Erlebnisse innerer Ruhe und Gelassenheit,
positive Bewältigungen von Belastungen,
d) Hoffnung auf erfolgreiche Eigenaktivität zur Verwirklichung
positiver Zukunftsperspektiven,
e) Sinnerfüllung durch ein Engagement für 'eine gute Sache'.
Viele Inhalte des Selbstvertrauens lassen sich in prägnante Sätze
kleiden und durch Selbstsuggestionen mit diesen Sätzen verstärken.
Selbstvertrauen ist wichtig, um Selbstachtung, Selbstverantwortung, Lebenszufriedenheit
und Sinnerfüllung als weitere wesentliche Bedingungen persönlicher
Gesundheit zu pflegen.
Selbstvertrauen kann in aktive Selbsthilfe münden: Aus Selbstvertrauen,
Selbstachtung und Selbstverantwortung heraus lassen sich bewußt Gesundheitsziele
setzen, dazu konkrete, realisierbare Selbsthilfeaktivitäten vorsatzmäßig
planen und dann regelmäßig einüben, damit sie zu gesunden
Handlungsgewohnheiten werden. Motivationen zu Selbsthilfeaktivitäten
lassen sich durch geeignete Suggestionen und Vorstellungen in der Phantasie
zu Selbsthilfeaktivitäten und ihren positiven Wirkungen verstärken.
Regelmäßige aktive Selbsthilfe besteht in verschiedenen gesundheitsfördernden
Handlungen, die jeweils täglich etwa 5 - 20 Minuten, wöchentlich,
monatlich und/oder jährlich durchgeführt werden.
Durch ein gesundheitspsychologisches Seminar zum obigen Thema kann die
Vermittlung von Erkenntnissen, Selbsterfahrungen und Übungen angezielt
werden, um so zentrale persönliche Fähigkeiten zu gesunder Lebensgestaltung
zu unterstützen. Zu solch einem Seminar befindet sich eine differenzierte
Konzeption im Entwicklungs- und Teststadium.
Literatur
KANFER, F., REINECKER, H. & SCHMELZER, D. (1991). Selbstmanagement-Therapie.
Ein Lehrbuch für die klinische Praxis. Berlin: Springer.
RIELÄNDER, M. (1995): Gesunde Lebensweisen - personzentrierte Ziele
für die Gesundheitsförderung. In: Rieländer/Hertel/Kaupert.
RIELÄNDER, M., HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg:) (1995). Psychologi-sche
Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld - Bericht
der 2. Tagung ‘Psychologen in der Gesundheitsförderung und Prävention’
sowie ergänzende Beiträge. Bonn: DPV
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