Gesundheitsförderung in Schulen
(Autor: Maximilian Rieländer)
Das WHO-Projekt „Gesundheitsfördernde Schule", vom WHO-Regionalbüro
für Europa initiiert, wird durch das 1992 gegründete „Europäische
Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen" und durch nationale Schulnetzwerke
in ca. 30 Ländern durchgeführt. In Deutschland wird das nationale
„Netzwerk Gesundheitsfördernde Schule" durch einen Modellversuch der
Bund-Länderkommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
(BLK) getragen und von der Barmer Ersatzkasse und dem Bundesverband der
Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand unterstützt.
Durch dieses Netzwerk wird Gesundheitsförderung in 26 Schulen aus
13 Bundesländern unterstützt. Seit 1998 gibt es das nachfolgende
OPUS-Netzwerk
für gesundheitsfördernde Schulen.
Die Ziele dieses Netzwerkes sind:
a) Gestaltung der Schule als Erfahrungs- und Lebensraum mit praktischen
Angeboten zu gesunder Lebensführung,
b) Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses,
das körper-liche, seelische und soziale Gesundheitsfaktoren im Zusammenhang
sieht,
c) Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Entwicklung
einer gesundheitsfördernden Lebensweise unterstützen,
d) Förderung eines positiven Lernklimas in den Klassen und eines
guten Arbeitsklimas im Kollegium,
e) Berücksichtigung des Alltags, indem sich die Schule den Problemsituatio-nen
der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern öffnet,
f) Stärkung der Gemeinschaft in der Schule, Förderung der
Elternmitarbeit, Einbindung von Personengruppen und Institutionen aus der
Umgebung.
Das (frühere) Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
hat in der Studie „Gesundheit und Schule" (1994) ein umfassendes Konzept
zur Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung für Schulen im
Sinne der WHO veröffentlicht. Die Empfehlungen der Studie beziehen
sich auf: die einzelne Schule als eine gesundheitsförderlich zu gestaltende
und weiterzuentwickelnde Institution, den Unterricht als Verknüpfung
von Gesundheitserziehung/-bildung und gesundheitsförderlicher Gestaltung,
die Öffnung der Schule zur verstärkten Verbindung mit der sozialen
und kommunalen Umwelt.
In 'Gesundheit & Psychologie im Internet' sind vom Autor einige
Links zu Projekten schulischer Gesundheitsförderung zusammengetragen.
Für Psychologen ergeben sich im Bereich „Gesundheitsförderung
in der Schule" umfassende Aufgaben und "neue" Betätigungsfelder.
Literatur
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT / BRÖßKAMP,
U. (1994). Gesundheit und Schule. Beitrag zu einer neuen Perspektive der
Gesundheitsförderung. Bonn: Bundesministerium für Bildung und
Wissenschaft - Referat Öffentlichkeitsarbeit.
KAUPERT, A. & RIELÄNDER, M. (1995): Gesundheitsförderung
in der Schule. In: Rieländer/Hertel/Kaupert
MURZA, G. & LAASER, U. (Hrsg.) (1994). Gesundheit und Schule. Theorien
zur Verbesserung der Lebens- und Lernqualität bei Kindern und Jugendlichen.
Bielefeld: IDIS
RIELÄNDER, M., HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg:) (1995).
Psychologische
Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld - Bericht
der 2. Tagung ‘Psychologen in der Gesundheitsförderung und Prävention’
sowie ergänzende Beiträge. Bonn: DPV.
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