Qualitätssicherung und Evaluation
(Autor: Maximilian Rieländer)
Qualitätssicherung ist für das deutsche Gesundheitswesen eine
der wesentlichen Aufgaben für seine Weiterentwicklung und somit auch
eine wichtige Zukunftsaufgabe für das Feld der psychologischen Gesundheitsförderung.
Leistungsqualität besteht aus Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität:
a) Strukturqualität bezieht sich auf personelle und materielle
Rahmenbedingungen von Leistungen, insbesondere auf die durch Aus-, Weiter-
und Fortbildungen erworbene fachliche Qualifikation der Leistungserbringer.
b) Prozeßqualität bezieht sich auf die Leistung,
d.h. auf ihre wissenschaftliche Fundierung, auf Prozesse bei ihrer Durchführung
und auf Methoden zur fortlaufenden Qualitätsverbesserung der Leistung.
c) Ergebnisqualität bezieht sich auf die durch Ergebnis-Evaluation
überprüfte Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Leistungen.
Für die psychologische Gesundheitsförderung gelten als qualitätsgesicherte
Maßnahmen z.B. das Autogene Training und die Progressive Relaxation
als Entspannungstrainings und mehrere Formen von Streßbewältigungs-Trainings.
Für die Strukturqualität gibt es Qualifikationsmaßstäbe
und -nachweise für ReferentInnen, z.B. durch die curriculare Fortbildung
'Psychologische Gesundheitsförderung' des BDP, über den Arbeitskreis
"Autogenes Training und Progressive Relaxation" im BDP und die Deutsche
Psychologen Akademie. Für die Prozeßqualität gibt es wissenschaftlich
begründete und qualitätsmäßig überprüfte
Manuale zur Durchführung der Maßnahmen. Für die Ergebnisqualität
sprechen Evaluationsstudien mit guten Ergebnissen zur positiven Wirksamkeit.
Auch das Seminarkonzept „Wege zum Wohlbefinden", aus der Kooperation der
Forschungsgruppe Gesundheit der Universität Landau und der Techniker-Krankenkasse
entstanden, kann als qualitätsgesichert gelten.
Die weitere Qualitätssicherung der psychologischen Gesundheitsförderung
wird u.a. durch die entsprechende Fortbildung der Deutschen Psychologen
Akademie bestimmt: Für die Arbeit von Diplom-PsychologInnen in der
Gesundheitsförderung werden Qualitätskriterien definiert, die
Qualifikationen bzw. fachliche, methodische, soziale Kompetenzen von Diplom-PsychologInnen
verbessert sowie die Anzahl qualifizierter ReferentInnen gesteigert (Strukturqualität);
der Umfang wissenschaftlich plausibler und evaluierter Maßnahmen
wird erweitert; für die Durchführung werden übergreifende
Methoden vermittelt (Prozeßqualität); die Evaluation von Maßnahmen
wird eingeübt (Ergebnisqualität).
Literatur
RIELÄNDER, M., HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg:) (1995). Psychologische
Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld - Bericht
der 2. Tagung ‘Psychologen in der Gesundheitsförderung und Prävention’
sowie ergänzende Beiträge. Bonn: DPV (nachfolgend: Rieländer/Hertel/Kaupert).
MEYER-GRAMCKO, F. & RIELÄNDER, M. (1995): Qualitätssicherung
in der Gesundheitsförderung. In: Rieländer/Hertel/Kaupert
MITTAG,W. & JERUSALEM, M. (1995): Evaluation in der Gesundheitsförderung.
In: Rieländer/Hertel/Kaupert
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