Meditation
(Autor: Maximilian Rieländer)
Meditation ist eine Konzentrationsübung, die ein Eins-sein mit
sich selbst (mit einer inneren Mitte, mit der 'Grundlage persönlichen
Seins') hervorrufen kann. (Nicht alle Phantasiereisen und Besinnungen in
entspanntem Zustand sind ‘Meditation’.) Ursprünglich gilt Meditation
als eine religiöse Übung, um eine Einheit/Verbindung mit einem
umfassenden transzendenten Sein zu erleben/erkennen. Westliche Meditationstraditionen
stammen aus dem Judentum, Christentum, Islam und östliche aus dem
Buddhismus, Hinduismus, Taoismus. Von den östlichen Meditationsformen
ist im Westen besonders die Za-Zen-Meditation bekannt: das Üben der
Konzentration auf eine aufrechte Sitzhaltung (möglichst im Lotussitz)
und auf die Atmung mit dem Ziel geistigen 'Leer-werdens'. In westlichen
Meditationstraditionen wird eine Konzentration auf ein religiöses
Bild, Symbol, Wort, auf Aussagen heiliger Schriften geübt, um Verbindungen
mit einem personalen 'Gott' zu fördern und sich für 'Offenbarungen'
zu öffnen. Eine sehr alte Meditationsform der christlichen Ostkirche
ist das Herzensgebet: eine aussprechende Anrufung des Namens "Jesus" mit
der Wahrnehmung eigener Herzbewegungen.
In einer Meditation wird zunächst eine beständige Konzentration
auf ein Objekt geübt: ein körperliches Geschehen, ein Wort, ein
Satz, ein Bild oder ein Gegenstand. Die Übung besteht im beständigen
Sammeln der Aufmerksamkeit auf das eine Objekt der Meditation, wobei andere
Gedanken und Empfindungen vorbeiziehen können. Meditatives Üben
ist in seinem Vollzug absichtslos, Erlebnisse eines Eins-seins können
sich dabei als 'Geschenk' einstellen.
In einem gestuften Übungsprozeß kann man lernen, sich simultan
auf mehrere Elemente meditativ zu konzentrieren, so wie sich z.B. ein Musiker
auf ein mehrstimmiges Lied konzentriert. In einer Meditation ist das Üben
einer kombinierten Körper-Geist-Konzentration sinnvoll, d.h. einer
simultanen Konzentration auf ein kör-perliches Erleben wie Haltung,
Atmung, Herzbewegungen/Herzschläge sowie auf einen durch ein Wort
oder einen Satz ausgedrückten geistigen Inhalt.
Meditation kann sich positiv auf den persönlichen Lebensstil auswirken,
wenn sie regelmäßig geübt wird, möglichst täglich
mit einer Dauer von etwa 20 - 30 Minuten.
Literatur
NARANJO, C. & ORNSTEIN, R.E. (1976): Psychologie der Meditation.
Frankfurt/Main: Fischer.
RIELÄNDER, M. (1993). Meditation, Herzensmeditation, Herzensgebet
- Zur Einführung und Einübung. Seeheim: Selbstverlag.
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