Gesundheitspsychologie: Fachinhalte:
Maßnahmen für die Gesundheitsförderung

Standards für die Durchführung von Gesundheitstrainings
(Autor: Maximilian Rieländer)

Gesundheitstrainings sind personzentrierte Maßnahmen für verschiedene Bereiche wie Ernährung, Bewegung, Entspannung, usw., um gesunde Lebensweisen im Denken, Erleben und Handeln einzuüben und zu stabilisieren. Für Gesundheitstrainings gibt es ein Grundgerüst aus folgenden Aufgaben:

Informationen über gesunde somatopsychische Prozesse, gesundheitsfördernde Einstellungen, Kompetenzen und Handlungsweisen sind allgemeinverständlich und möglichst ‘multimedial’ zu vermitteln.

Ein bewußtes Erleben psychophysischer Prozesse wie Körperempfindungen, Gefühle und Phantasien, u.a. ein bewußtes Wohlfühlen, ist durch SelbsterfahrungsÜbungen zu fördern.

Gesundes Handeln ist in Gesundheitstrainings durchzuführen, zu üben und mit seinen inneren und äußeren Auswirkungen zu erleben.

Selbstbestimmung über die persönliche Gesundheit ist ein Hauptziel von Gesundheitsförderung (Ottawa-Charta der WHO). Dazu sind u.a. Selbstbewußtsein, Selbstachtung, Selbstvertrauen, Selbstverantwortung und ein positiver Lebenssinn zu fördern. Gesundheitsinformationen und psychophysische Erlebnisse sind im persönlichen Selbstverständnis zu verarbeiten.

Zielsetzungen für die persönliche Gesundheit sind bewußt zu klären, auch zugunsten von Selbstbestimmung und Selbstverantwortung.

Gesunde Handlungsgewohnheiten sind zu stabilisieren und in die alltägliche Lebensgestaltung zu integrieren. Dazu helfen verhaltenstherapeutische Ansätze besonders gut. Wichtig sind u.a. konkrete positive Gesundheitshandlungen, täglich 10 Minuten durchgeführt.

Kommunikationen und soziale Beziehungen sind ein beständiges Aktionsfeld gesunden Erlebens und Handelns. Gesundheitsfördernde Kommunikationsprozesse in sozialen Beziehungen sind zu fördern.

Soziale Unterstützung durch Familien, Nachbarschaften, Selbsthilfegruppen,  professionelle Patient-Therapeut-Kommunikationen und Gesundheitsorganisationen ist für die Erhaltung und Förderung der Gesundheit notwendig. Informationen über Möglichkeiten sozialer Unterstützung und Motivierungen zur Nutzung sozialer Unterstützung sind in Gesundheitstrainings wichtig.

Literatur

RIELÄNDER, M. (1995): Ein Grundgerüst an Inhalten und Methoden für die
personzentrierte Gesundheitsförderung. In: Rieländer/Hertel/Kaupert.

RIELÄNDER, M., HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg:) (1995). Psychologi-sche Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld - Bericht der 2. Tagung ‘Psychologen in der Gesundheitsförderung und Prävention’ sowie ergänzende Beiträge. Bonn: DPV

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